Die Prenzlauer Berg Nachrichten haben es geschafft – ganz knapp und in den letzten Minuten. Zum Glück. Ich habe Philipp und Juliane die Daumen gedrückt, dass es klappt. Denn es ist ein wichtiges Signal, dass leserfinanzierter Lokaljournalismus funktionieren kann.
Jetzt kommt das große Aber: Denn es war knapp, obwohl 750 Mitglieder – und damit rund 3.000 Euro im Monat – für die PBN im Grunde genommen ein Witz sind. Juliane schrieb kürzlich: „Wir bei dem PBN müssen ganz schön strampeln, um in einem Stadtteil mit knapp 150.000 Einwohnern 750 zu finden, die knapp fünf Euro im Monat für eine Zeitung am Ort bezahlen wollen.“ Dass sich das Strampeln jetzt gelohnt hat, darf nicht darüber hinwegtäuschen, wie schwierig es war, das Existenzminimum (und eigentlich noch nicht mal das) zu erreichen.
Dabei ist die Online-Zeitung kein Crowdfunding-Projekt gewesen, das sich noch beweisen muss (siehe Krautreporter), sondern eines, dass sich schon bewiesen hat. Unterm Strich ist es deshalb ein enttäuschendes Ergebnis in zweierlei Hinsicht: Zum einen, weil sich die Macher der PBN nicht mehr Mitglieder zugetraut haben – um damit raus aus der Selbstausbeutung zu kommen – und zum anderen, weil diese niedrige Schwelle nur so dermaßen knapp überschritten wurde.
Und dennoch: Es ist ein Anfang. Darauf lässt sich jetzt aufbauen. Ich drücke Philipp und Juliane ganz fest die Daumen, dass sich die Mitgliederanzahl schon bald vervielfacht – und damit eine ordentlich honorierte journalistische Arbeit möglich wird, wie sie von allen Seiten gewünscht wird.
„Für wahre redaktionelle Freiheit muss man selber gründen.“
– Juliane Widermeier